Laut Medienberichten sollen von der EU finanzierte Sicherheitskräfte im Norden Afrikas Tausende von Asylsuchenden, die nach Europa streben, entführen und mit dem Wissen der Europäer in abgelegenen Gebieten, teilweise sogar in der Wüste, aussetzen. Diese Erkenntnisse stammen aus gemeinsamen Untersuchungen der gemeinnützigen Investigativredaktion Lighthouse Reports und anderen Medien aus acht Ländern, so der „Spiegel“.
Die EU-Staaten rüsten in Mauretanien, Marokko und Tunesien die Einheiten aus, die für diese Aktionen verantwortlich sind. Sie schulen Beamte und stellen Busse sowie Pick-ups zur Verfügung. Dieselben Fahrzeugtypen wurden teilweise in Festnahmevideos identifiziert. In Mauretanien sollen spanische Beamte laut einem Zeugen Listen mit den Namen der Migranten erhalten, die an der Grenze zu Mali zurückgelassen werden.
Reporter reisten für ihre Recherchen nach Tunesien, Marokko und Mauretanien – Länder, die mit der EU Abkommen zur Bekämpfung irregulärer Migration abgeschlossen haben. Sie überprüften Videos, dokumentierten die Vorfälle, analysierten Satellitenbilder und vertrauliche Dokumente, und führten Gespräche mit Migranten, Diplomaten, EU-Beamten und Polizisten. Mehr als 50 Asylsuchende berichteten den Reportern, dass sie von Sicherheitskräften in abgelegenen Gebieten zurückgelassen wurden“.
Die Regierungen von Mauretanien, Tunesien und Marokko wiesen die Anschuldigungen des Magazins bezüglich Menschenrechtsverletzungen zurück. Die EU-Kommission erklärte, sie erwarte, dass ihre Partner internationale Verpflichtungen einhalten, betonte jedoch, dass die Länder letztlich selbst für ihre Sicherheitskräfte verantwortlich seien.
Bild: Photo 165540223 © Palinchak | Dreamstime.com
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